Teilprojekt: Entwicklung eines kontinuierlichen Wasserqualitäts-Monitoring-Systems

Im Teilprojekt unter der Leitung der Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften wird ein System zur kontinuierlichen Erfassung der Wasserqualität entwickelt und innerhalb des Stollens implementiert. 

Das kontinuierliche Monitoringsystem 

Um die Wasserqualität innerhalb des Stollensystems zu erfassen, werden grundlegende Parameter wie Leitfähigkeit und pH-Wert u.a. fortlaufend an verschiedenen entscheidenden Punkten im Stollen aufgezeichnet. So können die hydrogeochemischen Bedingungen des Stollens unter Einbeziehung von Sickerwasserzuflüssen bei Regenereignissen im Harzeinzugsgebiet beschrieben werden. Ergänzt werden die Messungen durch diskontinuierliche Schöpfproben und Tiefensondierungen in den Schächten. Diese mehrstufige Herangehensweise erlaubt es, detaillierte Informationen über die aktuellen hydrologischen Prozesse und die Wasserqualität in verschiedenen räumlichen Abschnitten und Tiefen des Stollens zu gewinnen.

Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Untersuchung von altbergbau-bedingten Einflüssen auf die aktuelle Wasserqualität im Ernst-August-Stollen. Auf Basis der Analyse dieser Faktoren können Maßnahmen vorgeschlagen werden, um diese Einflüsse zu minimieren und so eine potentielle wasserwirtschaftliche oder energetische Nutzung zu ermöglichen. Dies ist insbesondere wichtig, da das Gebiet des Oberharzes eine einzigartige Kombination aus kulturellem Erbe und natürlichen Ressourcen darstellt. 

Bewahrung des Welterbes 

Die Bewahrung des historischen Erbes der UNESCO-Welterbestätte muss Hand in Hand gehen mit den modernen Erkundungen. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die bestehende Infrastruktur zu schützen, während wir gleichzeitig neue Wege zur Nutzung und zum Management dieser Wasserressourcen erkunden. Die enge Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz ist daher von Anfang an Teil der Projektarbeit.

Ausblick 

Die Nachnutzung möglicher Potentiale im Altbergbau ist weltweit ein bislang wenig erforschter Ansatz. Das im Rahmen des Projektes entwickelte Wasser-Monitoringsystem liefert nicht nur unmittelbare Ergebnisse zum Wassersystem des Ernst-August-Stollens, sondern kann auch übergeordnet einen Beitrag zu innovativen Monitoringmethoden im Altbergbau leisten. Es erweitert den Planungsrahmen für das regionale Wasserressourcenmanagement, das im Rahmen des Klimawandels sich zunehmend mit Starkregenereignissen und Dürrephasen auseinandersetzen muss. Gefragt sind zukünftig geeignete Wasserspeichermedien, welche beide Extreme ausgleichen können.